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19.02.2025

Wahlaufruf von Thomas Beyer, Bürgermeister der Hansestadt Wismar

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am Sonntag, dem 23. Februar 2025, findet die Wahl zum Deutschen Bundestag statt. Der Wahlkampf ist aktuell geprägt von vielen aufgeregten Debatten, von Schnellschüssen, unausgegorenen Vorschlägen und der Abwertung ganzer Bevölkerungsgruppen. Geflüchtete werden pauschal kriminalisiert. Menschen mit Behinderung werden abgewertet und Inklusion in Frage gestellt. Bürgergeldempfängerinnen und Bürgergeldempfängern wird pauschal Faulheit unterstellt. Das alles ist menschenunwürdig.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Art des Wahlkampfes abschreckt. Es ist Aufgabe der Politik, besonnen zu agieren und nicht getrieben von Schlagzeilen.

In der Politik gibt es die einfache Antwort fast nie und Kontroversen müssen debattiert, Unterschiede ausgehalten und Kompromisse gefunden werden. Eine gute Lösung ist nur eine, die das berücksichtigt.

Die Wahl zum Bundestag ist für uns keine Kleinigkeit. Es ist wichtig, wer im Bundestag sitzt. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, mit einer oder einem Bundestagsabgeordneten zusammenzuarbeiten, die oder der solch menschenunwürdige Thesen vertritt.

Darüber hinaus geht es vor allem auch um Wismar, denn im Bundestag werden Rahmenbedingungen festgelegt, die direkte oder indirekte Auswirkungen auf uns haben. Wir haben gerade bezüglich der Werft wichtige Unterstützung des Bundes bekommen, auch weil sich Wahlkreisabgeordnete dafür gerade gemacht haben. Oder wir sind beispielsweise als Stadt oft genug auf Fördermittel des Bundes angewiesen und vieles haben wir in Wismar nur durch diese Fördermittel hinbekommen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
zum einen geht es natürlich darum, zur Wahl zu gehen. Zum anderen jedoch ist es auch wichtig, unsere Demokratie, die Mitmenschlichkeit in unserer Gesellschaft und unseren Rechtsstaat zu erhalten und zu schützen, gerade also die zu wählen, die das vertreten und unterstützen.

Diese Wahl ist wichtig, denn es geht darum, wie wir künftig zusammenleben wollen, wie menschlich wir miteinander umgehen, wie die Sozialsysteme funktionieren, wie wir wirtschaftlich aufgestellt sind, wofür wir Geld haben und wofür nicht. Und auch für Sie persönlich, wie die Steuerlasten verteilt werden, wer weniger, wer mehr bezahlen muss.

Ich bin mir sicher, dass Sie eine gute Entscheidung treffen werden und viel mehr dieser Aspekte berücksichtigen, als so mancher Wahlkämpfer oder so manche Wahlkämpferin vermutet und vertritt. Erhalten wir also gemeinsam unsere demokratische, menschliche, weltoffene, tolerante und aufeinander neugierige Weise des Zusammenlebens.

Hier finden Sie auch eine Videobotschaft von Bürgermeister Thomas Beyer:

Quelle: Pressestelle der Hansestadt